SAP-Fiori-Apps: Wieso, weshalb, warum? Ein Einstieg

Inhaltsübersicht:

• Zielgruppe SAP-Fiori-Apps
• Die fünf Grundsätze von SAP Fiori
• Die Entwicklungsumgebung: SAPUI5-Framework & Co.
• Das Fiori-Launchpad
• Drei Arten von SAP-Fiori-Apps
• Standard Fiori-Apps
• Fiori-Anwendungen bieten viele Vorteile
• Welche SAP-Fiori-Apps bietet AFI für Ihre Belegprozesse

Es könnte alles so einfach sein – ist es auch: mit SAP-Fiori-Apps. Früher glänzten die SAP-Systeme durch viele Funktionen und wenig Usability. Seit 2013 setzt SAP auf das Fiori-Designkonzept und macht es zum Fundament seiner UI-Strategie (UI = User Interface = Benutzeroberfläche). Das bedeutet: In Zukunft basieren alle SAP-Nutzeroberflächen auf Fiori – bei SAP S/4HANA ist Fiori bereits heute Standard. Dieser Blogartikel richtet sich an Fiori-Einsteiger und fokussiert das Grundgerüst sowie die Vorteile von SAP Fiori.

Gutes Design macht ein Produkt verständlich. Das heißt, die Nutzung ist selbsterklärend. Klassische Designregeln folgen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur intuitiven Informationsverarbeitung, darauf basieren auch die SAP Fiori Design Guidelines. Das Beste daran: Die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer stehen im Mittelpunkt der Fiori-Anwendungen.

Denn Fiori-Apps bieten nur Funktionen und Daten an, die Anwendende benötigen, um einen Arbeitsschritt innerhalb ihrer Rolle erfolgreich abzuschließen, wie zum Beispiel die Freigabe einer Rechnung. Die SAP Fiori Design Guidelines schaffen hierbei eine einheitliche User Experience (UX), die sich an dem vertrauten Look & Feel von Smartphones und Tablets orientiert.
 

Zielgruppe SAP-Fiori-Apps

Intuitive, einfache Bedienung kommt allen Nutzenden zugute. Im Falle der Fiori-Apps profitieren vor allem Zielgruppen, die eher gelegentlich mit SAP arbeiten. Die mobilen Anwendungen schließen nahtlos manuelle Systemlücken. Hier gibt es etliche Beispiele für Anwendungsfälle, wie etwa Störungen in der Produktion, die erfasst werden müssen, Belegfreigaben, Bedarfsanforderungen, Statusübersichten und viele mehr.

Die fünf Grundsätze von SAP Fiori

Leonardo da Vinci hatte recht, als er sagte, „Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung“. Danach streben auch die SAP-Fiori-Apps und basieren auf folgenden fünf Grundsätzen.

1. Rollenbasiert: aufgabenbezogen
   Komplexität wird auf Teileinheiten heruntergebrochen, denn rollenbasiert heißt vor allem fokussiert. Fiori-Apps bieten ausschließlich Funktionen an, die notwendig sind, um einen Anwendungsfall (Use Case) erfolgreich zu bearbeiten.
    
2. Anpassungsfähig: responsives, adaptives Webdesign
   Ob Desktop, Tablet oder Smartphone, die Fiori-Apps passen sich der jeweiligen Benutzeroberfläche automatisch an: Device unabhängig.
    
3. Kohärent: stimmig & ansprechend
   Die SAP-Fiori-Richtlinien sorgen für eine standardisierte Oberflächengestaltung. Hierdurch erfahren Nutzende dieselbe User Experience, finden sich schnell zurecht und können sich auf die Verwendung der App konzentrieren.
    
4. Einfach: das 1-1-3-Szenario von SAP Fiori
   Eine Fiori-App beschränkt sich auf das, was wirklich nötig ist und folgt dem 1-1-3-Szenario von SAP Fiori: eine nutzende Person und ein Anwendungsfall auf maximal drei Bildschirmen. Hier stehen die Ergebnisse der Benutzererfahrung im Fokus und nicht die Funktionen.
    
5. Angenehm: intuitiv
   Die Anwendung stellt eine intuitive Verbindung zum Nutzenden her und ermöglicht damit eine selbsterklärende Bedienung.

Die Entwicklungsumgebung: SAPUI5-Framework & Co.

Entwickelt werden Fiori-Apps grundsätzlich über das SAPUI5-Framework, das auf HTML5 und JavaScript basiert – ein verbreiteter Standard im Internet. Das Framework macht den Weg frei, um flexibel über Desktop oder Mobilgeräte auf die Fiori-Benutzeroberflächen zuzugreifen.

Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, native mobile Fiori-Apps zu entwickeln, die maßgeschneidert für iOS (Apple) oder Android sind. Hier basieren die Fiori-Apps nicht auf SAPUI5, sondern auf den Programmiersprachen der jeweiligen Hersteller. So wäre es zum Beispiel auch möglich, Fiori-Apps für Apple- oder Android-Smartwatches zu entwickeln.
 

Das Fiori-Launchpad – vollständig personalisiert

Über das SAP-Fiori-Launchpad greifen Nutzerinnen und Nutzer über eine Kacheldarstellung zentral auf ihre Fiori-Apps zu – ähnlich wie beim Startbildschirm des Smartphones. Je nach Berechtigung und Rolle können Nutzende ihre Apps individuell anordnen, hinzufügen oder entfernen. So sieht zum Beispiel eine Einkäuferin alle Fiori-Apps des Einkaufsbereichs und der Mitarbeiter in der Finanzbuchhaltung eher die Apps des Accounting-Bereichs.

Grafik: Launchpad Demo AFI

Drei Arten von SAP-Fiori-Apps

Fiori-App ist nicht gleich Fiori-App, sie werden grundlegend in drei Sparten aufgeteilt. Vor allem „transaktionale Fiori-Apps“, die eine Transaktion in SAP nachbilden, sind auch ohne SAP S/4HANA nutzbar. Die anderen beiden Fiori-Arten benötigen die HANA-Datenbank, um ihren Zweck zu erfüllen.

1. Transaktionale Fiori-Apps (anlegen, ändern, anzeigen, buchen)
   Diese Apps führen, wie der Name bereits sagt, typische SAP-Transaktionen durch, wie etwa eine Bestellung anlegen, eine Rechnung buchen oder ändern.
   
   → Transaktionale Apps funktionieren sowohl in SAP-S/4HANA- als auch in SAP-ERP-Systemen.
    
2. Analytische Fiori-Apps (visuelle Darstellung, KPIs, Metriken)
   Diese Fiori-Apps bieten Echtzeit-Analysen von relevanten Geschäftsdaten an, die beispielsweise durch Grafiken, Diagramme oder Dashboards visualisiert werden.
   
   → Analytische Fiori-Apps laufen nur über SAP S/4HANA, da sie die SAP-HANA-Datenbank nutzen.
    
3. Fact Sheets Fiori-Apps (Merkblätter, kontextbezogene Informationen)
   Fact Sheets Fiori-Apps ermöglichen das Suchen nach Geschäftsobjekten wie Merkblättern oder Vertragsbedingungen.
   
   → Fact Sheets Fiori-Apps laufen ebenfalls nur über SAP S/4HANA, da sie die Enterprise-Suche der SAP-HANA-Datenbank nutzen.

Standard Fiori-Apps

In der Fiori App Reference Library bietet SAP sowohl Basisvorlagen zur Entwicklung eigener Apps an als auch mehrere tausend Standard-Apps. Hier sollte genau geprüft werden, welche Fiori-Apps relevant sind, vor allem wenn Unternehmen auf SAP S/4HANA wechseln. Aktuell liefert SAP sogar Best Practices aus, die während einer SAP S/4HANA Conversion beim Readiness Check vorgeschlagen werden. Dabei können bis zu 100 Fiori-Apps relevant werden.

Mehr dazu: Welche Rolle spielen Fiori-Apps bei einer SAP S/4HANA Conversion?
Die Antwort gibt´s im Hana-lyse-Video. Hier entlang!

Fiori-Anwendungen bieten viele Vorteile

Da die Benutzeroberfläche der Fiori-Apps auf allen Geräten gleich ist, sparen SAP-Unternehmen Kosten und gewinnen an Produktivität.

• Produktivere und zufriedenere Mitarbeitende
  Der Umgang mit SAP ist deutlich einfacher und angenehmer. Anwenderfehler werden reduziert. Das einheitliche Benutzererlebnis führt zu einer schnelleren Akzeptanz neuer Prozesse sowie einer höheren Produktivität.
   
• Geringere Schulungskosten
  Schulungskosten sinken aufgrund der selbsterklärenden Nutzung der Fiori-Apps.
   
• Schnelle, einfache Implementierung sowie niedriger Supportaufwand
  Es ist nicht mehr nötig, mehrere Geräteversionen zu pflegen, denn Fiori-Anwendungen laufen auf allen Endgeräten – stationär oder mobil.
   
• Effizientere und individuelle Prozessunterstützung
  Rollenbasierte Berechtigungen, so dass Nutzerinnen und Nutzer nur die für ihren Aufgabenbereich relevanten Anwendungen sehen. Zudem lassen sich die Benutzeroberflächen der Fiori-Apps einfach auf individuelle Bedürfnisse anpassen.
   
• Überall flexibel nutzbar
  Fiori-Anwendungen laufen auf allen Endgeräten – stationär oder mobil. Dabei passen sich die Fiori-Apps flexibel an die jeweiligen Bildschirmgrößen an.
   
• Individualisierbar
  Die Benutzeroberflächen der Fiori-Apps lassen sich an individuelle Bedürfnisse anpassen, so dass in der App etwa nur bestimmte Informationen angezeigt werden.

Welche SAP-Fiori-Apps bietet AFI Solutions für Ihre Belegprozesse?

• AFI Invoice Release App: Freigabe leicht gemacht
  Die AFI Invoice Release App ist eine Fiori-App zur Freigabe von Rechnungen. Einfache Freigabe direkt aus der Fiori MyInbox. Hierbei entfällt die doppelte Pflege von Usern im Workflow. Folge: weniger administrative Aufwände, dafür voll integriert in SAP und Nutzung des SAP-Standard-Berechtigungskonzeptes.
   
• Order und Invoice Analytics App: Predictive Data
  Mit den Fiori-Analytics-Apps für eingehende Bestellungen und Rechnungen rücken Unternehmen interne Prozesse sowie Kundentrends frühzeitig in den Fokus. Das Analytics-Tool ermöglicht gezielte Auswertungen, die Ermittlung von KPIs sowie umfangreiche, grafische Analysen. Mehr Infos dazu in unserer Release-News.
   
• AFI Invoice Communicator App
  Die Communicator App ermöglicht schnelle Absprachen mit dem Lieferanten, zum Beispiel aufgrund von inkorrekten Rechnungssummen. Sie bietet E-Mailvorlagen, die direkt an den Lieferanten gesendet werden können – inklusive Anlagen und in unterschiedlichen Sprachen.  
   
• Preisabweichungs-App für eingehende Auftragsbestätigungen
  Preisunstimmigkeiten direkt und schnell klären funktioniert mit der Fiori-Preisabweichungs-App für eingehende Auftragsbestätigungen. Gibt es in einer Auftragsbestätigung Preisabweichungen, startet das Einkaufsteam direkt aus der AFI Lösung heraus einen Freigabe-Workflow. Dieser landet über die Fiori-App beispielsweise beim Anforderer. Er öffnet die App und kann den neuen Preis freigeben oder eben ablehnen.
   

Weniger ist mehr, das hat SAP bereits jetzt mit dem Fiori-Designkonzept bewiesen. Die Apps machen das Arbeitsleben mit SAP S/4HANA und SAP ERP leichter. Sie übernehmen ausgewählte Funktionen innerhalb des Gesamtsystems und sorgen für eine flexiblere Nutzung. Mit Fiori-Apps arbeiten alle Mitarbeitenden mit SAP schneller, komfortabler und übersichtlicher.